Privatkunden
Privatkunden

Abwasser: Görlitz und Zgorzelec arbeiten Hand in Hand

Görlitzer Stadtwerker unterstützen ihre polnischen Kollegen bei der Auswahl und Beauftragung von Spezialtauchern für die Reinigung des Faulturmes

„Prosze" - Gern geschehen -. Zufrieden legt Jens Herzog, Leiter des Klärwerkes der Stadtwerke Görlitz AG, den Hörer wieder auf. Am anderen Ende der Leitung: Kasia Jackiewicz, Leiterin der polnischen Kläranlage von Zgorzelec, die sich gerade für die Unterstützung Ihres deutschen Kollegens bedankte.

Die Mitarbeiter der Stadtwerke Görlitz AG und der PWik NYSA, das Wasser Ver- und Entsorgungsunternehmen auf der anderen Seite der Neiße, kooperieren nämlich seit Jahren im Wasser- und Abwasserbereich. „Entstanden ist das Ganze vor circa 15 Jahren als wir unsere Geräte für die Messung der Zulaufmenge von Abwasser im Klärwerk erneuert haben" erinnert sich Jens Herzog. „Im Zuge der Systemerneuerung wurde ein Messgerät nicht mehr benötigt. Wir haben die polnische Kläranlage angerufen und gefragt, ob sie daran Interesse hätte. Schließlich war es noch im guten Zustand" erzählt der Leiter des Görlitzer Klärwerks. Die polnische Seite war erfreut über den Anruf und nahm das Angebot gern an.

Hiermit wurde der Grundstein für eine langjährige Partnerschaft gelegt. Inzwischen treffen sich die Abwasserexperte aus Görlitz und Zgorzelec mindestens zweimal jährlich wie zum Beispiel im Rahmen des Kläranlagen-Nachbarschaftstreffens der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.).

Im Rahmen eines Treffens kam Kasia Jackiewicz auf die SWG AG zu. „2013 wollten wir erstmalig die Reinigung unseres Faulturms in Angriff nehmen. Da wir wussten, dass die Görlitzer Stadtwerke 2007 Spezialtaucher für die Reinigung Ihres Faulturms beauftragt hatten, wollten wir von ihrer Erfahrung profitieren" berichtet die Leiterin der polnischen Kläranlage. „Auch wir hatten so eine Reinigung in diesem Jahr vor" ergänzt Herzog. „Somit konnten wir nicht nur über unsere Erfahrung berichten sondern auch zwischen beiden Unternehmen vermitteln."

Um Synergien zu generieren, wurde die Reinigung beider Faultürme in denselben Zeitraum gelegt. Nachdem die Taucher letzten Monat in Zgorzelec im Einsatz waren, waren Sie bis Mitte Dezember in Görlitz im Einsatz.

Bei 37°C Schlammtemperatur und ohne Sicht müssen sich die Taucher auf ihren Tastsinn verlassen, um sich im Faulturm zu orientieren. Dabei entfernen sie störende Ablagerungen, wie Sand und Verzopfungen. Dies ist wichtig, um Verstopfungen zu verhindern und die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Der nicht ganz ungefährliche Einsatz ermöglicht eine Reinigung des Turms ohne komplette Entleerung und nachfolgende Wiederinbetriebnahme über mehrere Monate. In dem 5.500 Kubikmeter großen Faulturm der SWG entsteht Klärgas, was zur Ökostromproduktion verwendet wird.

Die Kollegen der SWG und der PwiK NYSA wollen Sich nochmal treffen, um den Einsatz auszuwerten. „Wir haben uns bereits für Anfang 2014 verabredet" erklärt Herzog.

Neben den Fachtreffen wird es 2014 auch wieder gemeinsame Abende außerhalb der Dienstzeit geben. Die Kollegen teilen nämlich nicht nur Ihre Expertise im Abwasserbereich sondern auch Ihre Freude am Bowling. Regelmäßig fordern sie sich auf der Bahn heraus. „Nach 15 Jahren sind aus guten Arbeitskollegen auch Freunde geworden" freut sich Herzog.

EmailTwitterFacebookPrint