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Schlamm im Schleudergang

Neue Zentrifuge für die Kläranlage Reichenbach wurde am 18. März eingeweiht / 138.000 Euro investiert

Die neueste Errungenschaft der Wasserwirtschaft „Oberer Schwarzer Schöps" GmbH ist eine Zentrifuge zur Schlammentwässerung. Am 18. März wurde die moderne technische Anlage offiziell eingeweiht. Jens Schönfelder, Referent für Anlagentechnik beim technischen Betriebsführer Stadtwerke Görlitz AG, zieht den Vergleich zum Schleudergang einer Waschmaschine, um die Funktionsweise der Zentrifuge anschaulich zu erklären. „Nur dass unsere Schleuder etwas größer ist und in der Anschaffung kostspieliger, sich schneller dreht und wir sie mit nassem Schlamm bestücken."

Seit Ende vergangenen Jahres tut die Zentrifuge bereits verlässlich ihren Dienst auf der Kläranlage in Reichenbach und „hat sich", wie Schönfelder findet, „bewährt". Die Technik hilft dabei, die Entsorgungskosten zu reduzieren und am Ende auch die Energiekosten. Man geht davon aus, dass sich die Investitionskosten von 138.000 Euro in wenigen Jahren amortisiert haben.

Die alte Zentrifuge, die seit der Inbetriebnahme der Kläranlage im Jahr 1994 fast täglich im Einsatz gewesen ist, war mittlerweile technisch verschlissen. Eine generelle technische Überholung wäre zu aufwendig gewesen und somit nicht wirtschaftlich. Also entschied sich die Wasserwirtschaft „Oberer Schwarzer Schöps" als Eigentümer der Kläranlage, eine neue Zentrifuge anzuschaffen.

Während die alte Zentrifuge entschieden häufiger gelaufen ist, um den anfallenden Überschussschlamm zu trocknen, ist die neue Anlage lediglich drei bis vier Tage pro Woche im Einsatz und arbeitet entschieden effektiver bei unveränderter Schlammmenge. Sie kann bis zu zehn Kubikmeter Klärschlamm pro Stunde aufnehmen und entwässern. Verfügt der Schlamm anfangs noch über einen Trockensubstanzgehalt von lediglich drei Prozent, sind es nach dem Schleudergang immerhin 25 Prozent. Über zwei Förderbänder gelangt das entwässerte und bei der Abwasserreinigung anfallende Endprodukt in einen 30 Kubikmeter großen Absetzcontainer. Der wird je nach Bedarf in das Kraftwerk Boxberg gefahren und dort der energetischen Verwertung zugeführt.

In der Kläranlage Reichenbach werden die häuslichen und gewerblichen Abwässer der Stadt sowie der umliegenden Orte umweltgerecht behandelt.

1992 wurde die Wasserwirtschaft „Oberer Schwarzer Schöps" von dem damaligen Abwasserzweckverband „Oberer Schwarzer Schöps" und der OEWA Wasser und Abwasser GmbH zur Sicherstellung der Abwasserentsorgung und der Investitionen gegründet. Die Stadtwerke Görlitz sind als Erfüllungsgehilfin der OEWA für die Betriebsführung vor Ort zuständig.

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