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Sonnenfinsternis: Stadtwerke Görlitz sind gewappnet

Am 20. März findet in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis statt. Mit möglichen Auswirkungen auf die Energieversorgung.

Am 20. März 2015 wird in ganz Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen sein. Ein wolkenfreier Himmel vorausgesetzt. Es kommt in Teilen Deutschlands zu einer Abdeckung der Sonne durch den Mond von bis zu 83 Prozent. Die letzte Sonnenfinsternis dieser Art fand im Mai 2003 statt, die übernächste kann man erst im August 2026 beobachten.

In Görlitz bedeckt der Mond von 09:39 Uhr bis 11:59 Uhr die Sonne. Um 10:48 Uhr wird die maximale Bedeckung von 70 Prozent erreicht. Für Astronomen und alle Beobachter ein besonderes Spektakel. Für Stromnetzbetreiber eine Herausforderung.

"Bei der diesjährigen Sonnenfinsternis steht die Energiebranche vor einer neuen Herausforderung: Die in Deutschland installierte Photovoltaik-Leistung beträgt rund 39.000 Megawatt. Sollte sich am Freitag sonniges Wetter zeigen, dann würde die Solarstrom-Einspeisung zu Beginn der Sonnenfinsternis stark einbrechen und danach gegebenenfalls stark ansteigen" erklärt Stefan Przymosinski, Bereichsleiter Netze bei der Stadtwerke Görlitz AG (SWG AG). Nach Angabe des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz Transmission geht bei sehr sonnigem Wetter in der ersten Hälfte der Sonnenfinsternis die Photovoltaik-Einspeisung in Deutschland um rund 12.000 Megawatt zurück und steigt anschließend bis zur Mittagszeit wieder um etwa 19.000 Megawatt an. Damit das deutsche Stromnetz am kommenden Freitag stabil gehalten wird, bereiten sich seit Monaten die vier großen Übertragungsnetzbetreiber auf mögliche Szenarien vor.

"Als Verteilnetzbetreiber in der Mittel- und Niederspannung ist die SWG AG davon abhängig, was in den vorgelagerten Hoch- und Höchstspannungsnetzen abgefangen wird. Kommt es im Extremfall zu Schwankungen, so könnte das auch auf unser Netz Auswirkungen haben " so der Netz-Experte. Aber dafür sind die Stadtwerke Görlitz bereits gewappnet: "Unser Team ist sensibilisiert und steht für kurzfristige operative Maßnahmen, wie zum Beispiel die Anpassung von Einspeisung oder Abnahme von Strom in das Netz, bereit" erklärt Przymosinski.

Und auch der Bereich Erzeugungsanlagen steht für eventuell erforderliche Stabilisierungsmaßnahmen zur Verfügung: "Wir halten die Erzeugungsanlagen am Netz und vermeiden planmäßige Instandhaltungsarbeiten" ergänzt Hartmut Petermann, Bereichsleiter Erzeugungsanlagen bei der SWG AG.

Die Stadtwerker sind also auf das bevorstehende Naturspektakel vorbereitet. Die aktuelle Wettervorhersage für Freitag sieht in Görlitz wolkiges Wetter vor. Sollte sich dies bewahrheiten, würde das bei Astronomen für eine große Enttäuschung sorgen. Bei den Stromnetzbetreibern und den Görlitzer Stadtwerken hingegen, dürfte das nicht so negativ gesehen werden.

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