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Zwei starke Partner

Die SWG sichert ab Oktober die Wärmeversorgung für das Bombardier Werk in Görlitz – und investiert in eine neue Technologie

Bombardier Transportation setzt bei der Wärme- und Dampfversorgung des Görlitzer Standortes in Zukunft auf das Know-how der ortsansässigen Stadtwerke Görlitz AG (SWG). „Wir freuen uns, dass die Kooperation mit Partnern, die in dieser Stadt zu Hause sind, zustande gekommen ist und gehen die anstehenden Projekte gemeinsam erwartungsvoll und engagiert an“, sagte Eduard Janßen (Head of Operation CEE & CIS, Bombardier Transportation). „Es entspricht unserer Philosophie, der von Veolia und den Stadtwerken Görlitz, dort, wo wir bereits unternehmerisch tätig sind, weiter zu wachsen. Der Bombardier Auftrag unterstützt diesen Ansatz. Darauf sind wir stolz“, erklärt der SWG-Vorstandsvorsitzende Matthias Block.


Die SWG haben sich in der Bewerbungsrunde um die Betreibung des Heizhauses auf dem Görlitzer Bombardier Werksgelände durchgesetzt. Am 1. Oktober 2014 beginnt das Vertragsverhältnis. Doch der Auftrag, weiß Hartmut Petermann, Bereichsleiter für Erzeugungsanlagen bei den SWG, gehe weit über eine klassische Betriebsführung hinaus; „es geht hier um unsere technologische Sicherheit für einen wichtigen Teil der Produktion“, sagt Wolfgang Ernst, Leiter Maschinen und Medien bei Bombardier in Görlitz. Für viele Arbeitsprozesse im Unternehmen wird eine stabile Dampflieferung erwartet. Unter anderem bei der Farbgebung für die in Görlitz gefertigten Züge. Hierbei käme es darauf an, dass die Trocknungsprozesse wirtschaftlich gestaltet werden. Dafür brauche es in den Hallen und ihren Spezialbereichen entsprechende Temperatur-Verhältnisse.


Bestandteil des Bombardier Konstruktes mit der SWG ist auch die technologische und ökologische Erneuerung des gesamten Heizhauskomplexes. Die Erzeugeranlagen, bestätigt Bombardier, seien „seit langen Jahren im Einsatz“. Das zeige an den stetig gestiegenen Reparaturaufwendungen.


Die SWG sind damit für Bombardier nicht nur Betriebsführer, sondern Schrittmacher in die technologische Zukunft einer umweltbewussten Wärmeversorgung. Das Stichwort heißt Kraft-Wärme-Kopplung – ein Thema, mit dem die SWG seit Anfang der 90er Jahre beste Erfahrungen gemacht haben.


Die Wärmeversorgung bei Bombardier in Görlitz wird komplett umgestellt. Das Herzstück werden zwei Mikro-Gasturbinen bilden. Über einen Generator wird Strom erzeugt, und die entstehenden Abgase werden nicht einfach in die Atmosphäre beziehungsweise einen Abgaswärmetauscher abgegeben, um sie nicht ungenutzt zu lassen. Der Ansatz: Die Abgase werden als vorgewärmte Verbrennungsluft weiter zur Dampferzeugung genutzt.  Die Abgase werden in einem der beiden neuen Kessel verbrannt. Beide Anlagenteile – Turbine und Dampferzeuger – sind direkt miteinander verbunden. Der zweite anzuschaffende Kessel arbeitet nach dem herkömmlichen Prinzip der Wärmeerzeugung. Ein dritter Kessel, der sowohl mit Gas als auch mit Öl betrieben werden kann, existiert bereits und bleibt bestehen. Er bietet die nötige Versorgungssicherheit in der Phase des Umbaus und nicht zuletzt ein Höchstmaß an Flexibilität beim Brennstoffeinsatz. „Damit sind wir auf dem Gebiet der Wärmebereitstellung für die Zukunft gerüstet. Die Anlage arbeitet nicht nur wirtschaftlicher und effektiver, sondern leistet einen hohen Beitrag zum Umweltschutz, was unserer Firmenphilosophie entspricht und bietet am Ende eine noch höhere Versorgungssicherheit“, freut sich Eduard Janßen (Bombardier).


Matthias Block geht davon aus, dass die Stadtwerke Görlitz diese Großinvestition 2015 in Angriff nehmen werden – zu einer Zeit, wo der Wärmebedarf so gering wie möglich ist. Aber schon jetzt sei man dabei, die planerischen Voraussetzungen zu schaffen. Fest steht, dass die die neuen Dampferzeuger nur über das Dach des Heizhauses an Ort und Stelle platziert werden können. Logistisch nichts, dass man alle Tage in Angriff nehme.


Die Effekte der neuen Technologie jedoch sind spürbar. Laut Berechnungen sollen über zwei Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr auf der Grundlage einer dezentralen Energieversorgung erzeugt werden. Strom, der dann direkt im Görlitzer Bombardier Werk eingesetzt wird. Und jedes Jahr können dank der innovativen Technik in der Wärmeerzeugung 1 000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Ein erheblicher Beitrag, den Bombardier Transportation mit Unterstützung der Stadtwerke Görlitz da leistet.

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